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Kleider machen Leute - Vom Schein und Sein


Die Vorsitzende Angela Mohrmann begrüßte fast 200 Landfrauen zu der diesjährigen Frühstücksveranstaltung des Landfrauenvereins Sulingen in der Gaststätte Block in Siedenburg.

Nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück trat der Popchor Wagenfeld in großer Besetzung auf und versetzte die gut gesättigten Frauen mit seinen beschwingten Popsongs weiter in sehr guter Laune.


Darauf folgte die Buchautorin Heidrun Kuhlmann aus Auetal. Wie einfach war das Leben früher, als die Frauen noch Kittelschürzen trugen. Keine Frau brauchte die Brigitte-Diät, kein Aquajogging und keine Punkte zählen. In die Schürze passte einfach alles rein. Mit diesen Worten begann Heidrun Kuhlmann ihr heiteres Referat. Sie wies darauf hin, dass Frau sich erst um sich selbst kümmern sollte und dann erst um andere, damit es allen gut geht.

Heute stehen wir vor dem gut bestücktem Schrank und sagen: wir haben nichts anzuziehen. Kein Mann wird das jemals verstehen. Wir Menschen sind alle sehr dünnhäutig und sensibel. Darum brauchen wir unsere Kleidung. Nicht nur als Schutz gegen Hitze und Kälte, sondern auch als Schutz für den inneren Menschen und aus Scham. So wie Adam und Eva. Beide waren nackt und fühlten sich im Paradies gut aufgehoben. Bis Eva vom Baum der Erkenntnis aß und so standen sie danach jenseits von Eden. Sie schämten sich, bis Gott ihnen Röcke aus Fell machte und sie ihnen anzog.

Heute gibt es zum Glück Karl Lagerfeld oder Coco Chanel. Sie hat einmal gesagt: „Eine Frau sollte sich jeden Tag so anziehen, als würde sie ihrer großen Liebe begegnen.“

An der Kleidung erkennt man, welchen Status ein Mensch hat, so Frau Kuhlmann. Zu manchen Berufen gehört auch eine entsprechende Kleidung, z. B. Ärzte, Piloten oder Polizisten. Wer zu einem Vorstellungsgespräch geht, sollte sich ordentlich anziehen, denn der erste Eindruck bleibt stets haften und dafür gibt es keine zweite Chance. Frau Kuhlmann meinte, dass bei einem grummeligen Gesicht selbst das schönste Kleid nichts nützt. Man strahlt immer aus, wie es im Inneren aussehe. Schönheit liegt also in den Augen des Betrachters, denn der äußere Glanz trügt nicht selten.

Oft werden Dinge gekauft, die wir nicht brauchen, mit dem Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen. Heidrun Kuhlmann heiterte ihr Referat mit zahlreichen Zitaten auf. „Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.“

Erfrischend, heiter und tiefgründig war der Vortrag von Frau Kuhlmann, der weitaus mehr enthielt, als Kleidersorgen vor einem überfüllten Schrank im Schlafzimmer.